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Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

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Zuletzt aktualisiert am 31.03.2023

Für wen lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe wirklich?
Der Hype um die Wärmepumpe ist riesig, doch vor der Investitionsentscheidung sollten Hauseigentümer eine genaue Planung vornehmen. Denn: Nicht für alle Häuser ist eine Wärmepumpe die beste Lösung. In manchen Fällen funktioniert eine Wärmepumpe auch überhaupt nicht. 

Wärmepumpen: Effektivität und Funktionsprinzip

Wärmepumpen werden immer beliebter, insbesondere weil ab 2024 in Neubauten keine Öl- und Gasheizungen mehr verbaut werden sollen. Doch die Wirtschaftlichkeit des Einbaus von Wärmepumpen ist dort fraglich, wo sie in schlecht gedämmten Gebäuden eingesetzt werden.

Beispielsweise arbeiten Luft-Wärmepumpen mit der Luft aus der Umgebung und sind in gut oder zumindest mäßig gedämmten Häusern sehr effektiv. Das Funktionsprinzip einer Luft-Wärmepumpe besteht darin, Restwärme aus der Außenluft zu nutzen. In der Wärmepumpe verdampft ein Kältemittel durch die zugeführte Wärme. Dieser Dampf wird in einem Kompressor verdichtet und gibt seine Wärme an den Heizkreis ab.

Neben der Luft-Wärmepumpe gibt es auch noch andere Wärmepumpen:

  1. Luft-Wasser-Wärmepumpen: Sie entziehen der Außenluft Wärme und geben sie an ein Heizsystem ab, das Wasser verwendet, um das Haus zu heizen.

  2. Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme-Wärmepumpen): Sie nutzen die im Erdreich gespeicherte Wärme und geben sie an ein wasserbasiertes Heizsystem ab.

  3. Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Sie nutzen die Wärme aus Grund- oder Oberflächenwasser und geben sie an ein wasserbasiertes Heizsystem ab.

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Probleme bei ineffizienten Wärmepumpen

Neben den hohen Anschaffungs- und Installationskosten können ineffiziente Wärmepumpen auch im Betrieb zu erhöhten Kosten führen. Bei niedrigen Außentemperaturen verlieren einige Luft-Wärmepumpen an Effizienz und benötigen zusätzliche Unterstützung durch einen elektrisch betriebenen Heizstab. Dieser erhöht den Energieverbrauch und die Betriebskosten des Systems.

Frank-Rolf Roth, ein Ingenieur für Anlagen- und Verfahrenstechnik, weist darauf hin, dass ein Großteil der auf dem Markt befindlichen Wärmepumpen – bis zu 98 Prozent – nicht effizient betrieben wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

  1. Falsche Dimensionierung: Eine falsche Dimensionierung der Wärmepumpe, etwa durch eine zu geringe oder zu hohe Leistung, kann zu einem ineffizienten Betrieb führen. Eine genaue Planung und Berechnung der erforderlichen Heizleistung ist daher entscheidend.

  2. Ungenügende Isolierung: Eine ausreichende Wärmedämmung des Gebäudes ist entscheidend für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Wenn ein Gebäude schlecht gedämmt ist, geht ein Großteil der erzeugten Wärme verloren, was zu höherem Energieverbrauch und Betriebskosten führt.

  3. Falsche Einstellungen: Die Steuerung und Regelung der Wärmepumpe muss optimal auf das jeweilige Gebäude und dessen Heizungsanforderungen abgestimmt sein. Falsche Einstellungen wirken sich negativ auf die Effizienz aus.

  4. Wartung und Instandhaltung: Regelmäßige Wartung und Instandhaltung sind unerlässlich, um die Effizienz und Lebensdauer einer Wärmepumpe zu gewährleisten. Vernachlässigte Wartungsarbeiten führen zu Leistungseinbußen, höheren Betriebskosten und schlimmstenfalls zum Ausfall der Wärmepumpe.

Um die Effizienz von Wärmepumpen zu verbessern und die genannten Probleme zu vermeiden, sind sorgfältige Planung, eine genaue Dimensionierung der Anlage, eine ausreichende Gebäudedämmung sowie regelmäßige Wartung und Instandhaltung entscheidend. Durch diese Maßnahmen lässt sich der Energieverbrauch und die Betriebskosten einer Wärmepumpe optimieren und eine nachhaltige Heizlösung schaffen.

 

Dämmstatus und geeignete Gebäude

Um eine Wärmepumpe effizient und wirtschaftlich betreiben zu können, ist es wichtig, dass das Gebäude über einen angemessenen Dämmstatus verfügt. Die Gebäudehülle, einschließlich Wände, Fenster, Dach und Boden, sollte eine gute Wärmedämmung aufweisen, um Wärmeverluste zu minimieren und die Effizienz der Heizanlage zu ermöglichen. 

Hier sind einige Aspekte, die bei der Bewertung des Dämmstatus eines Gebäudes und dessen Eignung für den Einsatz einer Wärmepumpe zu berücksichtigen sind:

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  • Baujahr und energetischer Standard: Häufig bieten Gebäude, die ab Ende der 70er Jahre erbaut wurden, bereits einen besseren Wärmeschutz als ältere Bauten. Bei diesen Häusern sind in der Regel nur noch einige Sanierungsmaßnahmen erforderlich, um die Dämmung weiter zu optimieren und den Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll zu gestalten.
  • Nachrüstung und Sanierung: Bei älteren Gebäuden, die vor den siebziger Jahren erbaut wurden, kann eine umfassende energetische Sanierung notwendig sein, um die Gebäudehülle auf einen zeitgemäßen Dämmstandard zu bringen. Dies kann den Austausch von Fenstern, die Dämmung von Wänden und Dächern sowie die Verbesserung der Lüftungstechnik umfassen.
  • Individuelle Analyse: Um den genauen Dämmstatus eines Gebäudes zu ermitteln und festzustellen, ob es für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet ist, sollte eine stark geförderte Energieberatung durchgeführt werden. Dabei werden alle relevanten Aspekte, wie die Beschaffenheit der Gebäudehülle, die Heizungsanlage und der Energiebedarf, untersucht.

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  • Kosten-Nutzen-Abwägung: Vor dem Einbau einer Wärmepumpe ist es wichtig, eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. Hierbei sollten die Kosten für die energetische Sanierung, die Anschaffung und Installation der Wärmepumpe sowie die zu erwartenden Energieeinsparungen und Betriebskosten berücksichtigt werden. 

Abschließend ist festzuhalten, dass der Dämmstatus eines Gebäudes entscheidend für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe ist. Daher sollte vor der Entscheidung für eine solche Heizlösung eine sorgfältige Prüfung der baulichen Gegebenheiten und energetischen Voraussetzungen erfolgen, um den bestmöglichen Nutzen aus der Investition in eine Wärmepumpe zu ziehen.

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Zukunftspläne, Herausforderungen und Alternativen

Fazit von Dr. Günther Westner, Energieberater bei der Energie-Spezialisten GmbH

Ab 2024 soll in Neubauten der Einbau von Öl- und Gasheizungen verboten sein, wodurch Wärmepumpen, Hybridheizungen und Pelletheizungen an Bedeutung gewinnen werden. Allerdings gibt es bei der Umsetzung dieser Pläne und der Etablierung von Wärmepumpen als Hauptenergiequelle für das Heizen von Gebäuden einige Herausforderungen und Hindernisse:

  1. Zeitplan und Umsetzbarkeit: Experten wie Dr. Günther Westner warnen davor, dass der angestrebte Zeitplan zur Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme zu ambitioniert sein könnte. Er betont, dass alternative Lösungen wie Erdwärmeoptionen, Wasserstofflösungen und Fernwärme zwar notwendig sind, aber Zeit und Investitionen erfordern, um sie großflächig umzusetzen.

  2. Infrastruktur und Versorgungssicherheit: Die Einführung von Wärmepumpen und anderen erneuerbaren Heizsystemen erfordert eine Anpassung der bestehenden Infrastruktur und eine Berücksichtigung der Versorgungssicherheit. Dies betrifft sowohl den Ausbau des Stromnetzes, um den erhöhten Strombedarf zu decken, als auch die Entwicklung von Speichertechnologien, um Schwankungen im Energieangebot auszugleichen.

  3. Personalmangel und Materialmangel: Bei der Umstellung auf erneuerbare Heizsysteme stellt auch der Mangel an Fachpersonal und Materialien eine Herausforderung dar. Die hohe Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern und Installateuren sowie nach Baumaterialien und Technologiekomponenten kann zu Engpässen und Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten führen.

  4. Kosten und Förderungen: Die hohen Anschaffungs- und Installationskosten für Wärmepumpen und die notwendigen baulichen Veränderungen wirken auf viele Hausbesitzer abschreckend. Eine ausreichende finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme und Anreize ist entscheidend, um die Akzeptanz von Wärmepumpen und anderen erneuerbaren Heizsystemen zu erhöhen.
    Die aktuellen Fördermöglichkeiten können Sie unserem Förderüberblick mit aktuellen Fördersätzen entnehmen.

  5. Bildung und Bewusstsein: Um die Vorteile von Wärmepumpen und anderen alternativen Heizsystemen vollständig auszuschöpfen, muss das Bewusstsein für Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen in der Bevölkerung geschärft werden. Bildungs- und Informationskampagnen können dazu beitragen, die Öffentlichkeit für die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Heizsysteme zu sensibilisieren.

Der Umstieg auf erneuerbare Energien im Wohnungs- und Bausektor stellt Deutschland vor viele Herausforderungen. Bei geeigneten politischen Strategien kann man dennoch positiv in eine grüne Zukunft blicken. 

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